Ist Thyssenkrupp unterbewertet?

Die ThyssenKrupp AG, ein auf die Verarbeitung von Wertstoffen spezialisierter Industriekonzern aus Essen, verzeichnet seit dem Jahresende 2021 einen Aufstieg. Die Aktie ist seit Ende Dezember von 8,90€ auf 10,60€ und damit fast 20% gestiegen. Die Aktie befand sich seit 2018 in einem stetigen Downtrend, den sie erst im November 2021 durchbrach und anschließend zu Unterstützung für den jetzigen Anstieg machte. Bereits Ende November erreichte der Kurs ein Hoch von 11,35€.

Das vor allem wegen der Stahlproduktion bekannte Unternehmen hatte in den letzten Jahren auch unter der Corona-Pandemie zu leiden, was sich im Kursverlauf wiederspiegelt. Während jetzt die Angst vor der Omikron-Variante nachlässt, könnte sich der Kurs wieder erholen. Im vergangenen Geschäftsjahr musste ThyssenKrupp einen Verlust von 115 Mio. Euro verbuchen, während sich der Umsatz sich auf 34,0 Mrd. Euro belief. Am 4. Februar 2022 will der Konzern neue Geschäftszahlen vorlegen.

Das Produkt- und Leistungsspektrum von Thyssenkrupp, welches von Flachstahl über den Handel mit Werk- und Rohstoffen bis hin zu Personenbeförderungsanlagen reicht, hat noch eine weitere bedeutsame Sparte. Uhde Chlorine Engineers, die Tochtergesellschaft des Konzerns, hat sich auf Wasserstoff spezialisiert und will im Laufe des Jahres an die Börse gehen. Das Tochterunternehmen hat sich bereits einen Auftrag zum Bau einer 200-Megawatt-Anlage für die Produktion von grünem Wasserstoff aus Standardmodulen vom Energiekonzern Shell gesichert.

Angesichts der Hoffnung auf starke Jahresgewinne und wegen einer möglichen Unterbewertung der Aktie mit einem niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnis haben einige sehr bekannte Banken ihre Kursziele zwischen 20-60% über dem derzeitigen Kurs platziert. Der Konzern wird unter Cash bewertet, alleine das Wasserstoff-Geschäft könnte bei einem Spin-off einen großen Teil der Marktkapitalisierung abdecken. Besonders langfristig ist die Aktie damit sehr interessant.

Quelle: JRC Capital Berlin